Donnerstag, 29. April 2010

The next generation

Ich weiß, dass unsere Zeit schnelllebig ist. Ich weiß, dass es mit der Zeit immer mehr Anstrengung brauch um immer up-to-date zu bleiben, einfach weil sich die lebenswichtigen Bereiche so schnell erweitern. Damit meine ich nicht umbedingt lebensnotwendige Sachen, wie essen oder schlafen, sondern die sozialen Notwendigkeiten. Heutzutage wird es immer und immer wichtiger, dass man auf Facebook und co erreichbar ist und es ist viel weitreichender als die Einführung des Handys damals. Denn wer nicht angemeldet ist wird nicht nur nicht beachtet, sondern bekommt auch nicht mit was über einen veröffentlich wird. Das Motto ist ganz einfach: wer nicht mit der Zeit geht, geht mir der Zeit.


Was mir nicht bewusst war ist, dass sich in unserer Gesellschaft etwas sehr drastisch verändert hat. Versetzen wir uns mal 100 Jahre in die Vergangenheit zurück: Kinder werden von ihren Eltern erzogen. Dabei kann man eine Erziehung in zwei Bereiche unterteilen: die materielle und die soziale Erziehung. In der sozialen Erziehung hat sich heute wohl nicht so viel verändert. Die Eltern versuchen nach ihrem eigenen Werteermessen bestimmte Richtlinien und Verhaltensweisen vorzugeben. Was sich aber drastisch geändert hat ist die materielle Erziehung.


Früher konnten die Eltern ihren Kindern alles beibringen, was sie zum überleben brauchten. In der Tat konnten es sogar die Großeltern. Mädchen mussten Stricken lernen, Kochen oder wie der Haushalt gepflegt wird und Jungs lernten das Handwerk. Kinder mussten sich praktisch nie etwas selbst beibringen, weil es immer jemanden in der Familie gab, der es ihnen beibringen konnte.


Blicken wir nun in unsere heutige Zeit - gerade mal 100 Jahre später. Dieser Fakt hat sich komplett gedreht, denn heute lernen die Eltern und gerade die Großeltern von den Kindern und Enkeln wie sie sich durch das Leben kämpfen können. Die Öffnungszeiten des Standardtanzkurses steht doch im Internet (natürlich gezwungen um Konkurenzfähig zu sein), man muss nur Google befragen. Dumm nur, dass Google nicht in den Gelben Seiten steht. Man brauch dazu einen Router. Fragt mal eure Großeltern was Facebook ist, oder Twitter oder W-LAN. Wundert euch nicht, wenn sie denken, dass ihr vom Teufel besessen seit. Wir sind in einer Zeit angekommen, in der die Kinder die materielle Erziehung übernehmen müssen.


Heute ist es nicht mehr ungewöhnlich, dass Eltern versuchen auf dem aktuellen Stand zu bleiben, aber die Vergangenheit gibt einen klaren Trend vor: irgendwann werden wir von der Technik überrollt und dürfen unsere "Kleinen" um Rat fragen. Und es wird wohl nicht gerade langsamer. Ich behaupte, dass das Alter in dem es notwendig wird sich von den Jüngeren erziehen zu lassen immer weiter schrumpfen wird. Es wird allgegenwärtig sein: wer nicht mit der Zeit geht, geht mir der Zeit. Und die Zeit gibt vor, dass die jungen Leute die materielle Erziehung übernehmen.

2 Kommentare:

  1. Wenn ich nur einmal zustimmen könnte. Aber ich glaube, dass wir seit ca. 30-50 Jahren in einer Wandlungsphase stecken. Das heißt, die technische Entwicklung nimmt rasant zu und wer sich nicht dafür interessiert, der bleibt auf der Strecke. Es gibt durchaus alte Menschen, die beinahe mehr wissen als wir Jugendlichen was Twitter und Computer angeht, nur die haben sich durchgängig damit auseinandergesetzt.
    Wir, die wir mit der sich ständig erneuernden, wachsenden Technik aufwachsen, werden zu großen Teilen im Alter keine Probleme damit haben, uns auf die neuen Sachen einzustellen.
    Das bleibt natürlich abzuwarten, aber so stelle ich mir das vor.

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  2. Naja, was man dabei auch in Betracht ziehen kann ist, dass es ja den Begriff der Kindheit erst seit ca. 100 Jahren gibt, was bedeutet, dass die menschen nichteinmal damit so richtig viel Erfahrung haben...nur 3 oder 4 Generationen, gemessen anhand der Menschheitsgeschichte so weit keine sehr lange Zeitspanne. Wir kommen mit Veränderungen und dem Suchen von Sachen sehr viel besser klar als unsere Eltern ung Großeltern, is ja klar, mit Internet, Handy, Computerprogrammen und so. Des Weiteren treffen wir auch viel schneller Entscheidungen als unsere Eltern, weil wir es müssen. Da sich Kinder sehr viel besser anpassen und schneller lernen können als Erwachsene ist es nicht wirklich die Frage ob, sondern was die zukünftige Generation besser kann als wir. Ein Beispiel wären neurale Interfaces und sowas. Cyborgkinder...unsere Reaktion darauf wäre vielleicht vergleichbar damit, was einige unserer Großeltern durchmachen. ^^

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